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Ergonomie rechnet sich!

Schmerzen in Nacken und Rücken, taube Finger, Bandscheibenvorfälle, brennende Augen, Kopfschmerzen. Das alles können Folgen sein von Büroarbeit. Das man mit solcherlei Symptomen nicht mehr konzentriert und effektiv arbeiten kann leuchtet wohl jedem ein. Erstaunlich jedoch, wie inkonsequent viele Chefs und Selbständige bei der Ausstattung Ihres eigenen und des Arbeitsplatzes Ihrer Mitarbeiter sind. Eher wird in ein paar Extras mehr beim Firmenwagen investiert. Was man in vielen Unternehmen als Arbeitsplatz zu sehen bekommt, verschlägt einem schon mal die Sprache: Wacklige Stühle, uralte, viel zu kleine Schreibtische, falsche Beleuchtung, lärmende PC's auf dem Tisch, flimmernde und unscharfe Monitore.

Was versteht man unter Ergonomie?

Der Begriff Ergonomie setzt sich aus den griechischen Wörtern ergon = Arbeit, Werk und nomos = Gesetz, Regel zusammen

Ergonomie gilt hier als Oberbegriff für Anatomie, Physiologie und Psychologie der Arbeit. Sie zielt auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Anpassung von Arbeitsmitteln und Arbeitsumgebung. Dabei gilt der Grundsatz: Im Mittelpunkt steht der Mensch.

Wichtigste Grundlage der ergonomischen Gestaltung von Büroarbeitsplätzen ist die Bildschirmarbeitsverordnung, die jedem Arbeitgeber eine "Gefährdungsbeurteilung" der vorhandenen Büroarbeitsplätze vorschreibt. Diese auf einer EU-Richtlinie beruhende gesetzliche Grundlage nennt nicht nur die Bedingungen für Bildschirm, Tastatur, Büro-Arbeitstisch und -Arbeitstuhl, sondern bezieht sich auch auf die Umgebung: Platzbedarf, Beleuchtung, Reflexe und Blendung, Lärm, Klima, Strahlungen und Luftfeuchtigkeit.

Eine Untersuchung des UK Institute of Occupational Medicine zeigt, daß 55% der Mitarbeiter an Bildschirmarbeitsplätzen Beschwerden an den oberen Extremitäten hatten, und 14 % gaben an, zum gegenwärtigen Zeitpunkt Beschwerden zu haben, die ernst genug waren, um medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Daneben geben bis zu 90% (an sog. Dauerbildschirmarbeitsplätzen) an, Beschwerden an den Augen und/oder regelmäßig Kopfschmerzen zu haben. Manche der obigen Auswirkungen lassen sich direkt in Fehlzeiten und damit Kosten ausdrücken. Oft allerdings ist der Zusammenhang zwischen unergonomischem Arbeitsplatz und dadurch verursachten Kosten nicht genau zu beziffern. Dabei sind Demotivation und gesundheitliche Beschwerden Energiekiller erster Güte, die die Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen - nur lässt sich dies eben schwer in Euro ausdrücken.

Theoretisch müssten alle Bildschirmarbeitsplätze in Deutschland, egal ob in der kleinen Werkstatt oder beim großen Versandhändler, einem ergonomischen Mindeststandard entsprechen. Seit dem ersten Januar 2000 sind alle Unternehmen dazu verpflichtet, die Bildschirmarbeitsverordnung (BildschArbV) zu erfüllen. Darin enthalten sind z.B. Forderungen für:

Dennoch entsprechen laut Schätzung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bis zu 50 % aller PC-Arbeitsplätze noch nicht der Verordnung. Dabei sollte eben dies im ureigensten Interesse der Unternehmer liegen.

Und die Kosten?

Zu prüfen sind nicht nur Anschaffungskosten sondern vor allem die Auswirkungen auf die Bürobetriebskosten. Der Kauf von Büroeinrichtungen ist viel mehr als nur die Beschaffung neuer Möbel oder Geräte, er ist eine Investition in Leistung und Nutzen. Dabei sollte man sich primär auf die Nutzung von Resourcen und die Optimierung von Personal-, Flächen- sowie Verbrauchsmaterialkosten konzentrieren und erst in zweiter Linie der Reduzierung der Einrichtungskosten. Denn vor dem Hintergrund der gesamten Bürobetriebskosten spielen die Kosten für die Einrichtung meistens eine untergeordnete Rolle.

Die Leistungsfähigkeit des Büros ist primär eine Frage der Menschen, die die Arbeit leisten. Ihrer Qualifikation, ihrer Ideen, ihres Engagements. Alles andere - vom Bleistift über den Computer bis zum Arbeitsplatz - sind "nur Werkzeuge".

Gute Werkzeuge fördern die Leistungsfähigkeit, schlechte Werkzeuge behindern sie.


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